Abends am 21. Juni trafen sich bei schwüler Hitze 31 Damen des Frauenvereins St. Peter und Paul zu der Führung mit dem Thema «Basels starke Frauen». Die Führung begann vor dem Basler Münster wo wir einiges über die früheren Hochzeitsbräuche und die Stellung der Frau des «Basler Daigs» erfuhren. Im Kreuzgang des Münsters befinden sich seit 1991 die 2 Markttische von Bettina Eichin, die bis heute eine starke und emanzipierte Frau ist. Die Geschichte zu diesen beiden Tischen ist sehr interessant, sie unterstreicht die Standhaftigkeit dieser Künstlerin. 1986 bekam Bettina Eichin anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums des Chemie Konzerns Sandoz AG den Auftrag einen Brunnen für den Marktplatz zu gestalten, der aus diesem Anlass der Stadt geschenkt werden sollte. Nach dem Grossbrand auf dem Firmengelände am 1. Nov. 1986 modifizierte die Künstlerin ihren Entwurf und versah den politischen Tisch mit dem Datum der Katastrophe. Der Auftrag wurde 1988 zurückgezogen. Sie realisierte aber trotzt allem die beiden Markttische, die ursprünglich den Brunnen flankieren sollten. Auf dem weiteren Weg erfuhren wir, dass Mitte 19. Jahrhunderts 80 % Frauen unter den damals gegeben Arbeitsbedingungen an den Webstühlen der Seidenbandwebereien (die in Basel von den Chemie Fabriken selber betrieben wurden) arbeiteten und somit ihren Teil am Wachstum der chemischen Industrie beitrugen. Von Wibrandis Rosenblatt (1504 – 1564) die in zweiter Ehe von insgesamt vier Ehen mit Johannes Oekolombad verheiratet war. Sie hatte aus diesen Ehen 11 Kinder und zog zusätzlich noch Kinder ihrer verstorbenen Männern aus früheren Ehen auf. Von Maya Oeri und anderen Mäzeninnen, denen die Stadt ihr kulturelles Grossstadt Flair zu verdanken hat. Die kurzweilige Führung, von der es noch vieles zu erzählen gäbe, endete unten am Spalenberg. Mit viel neuem Wissen freuten wir uns auf den geselligen Teil zu dem wir uns im Restaurant trafen.
Christina Schäuble, Frauenverein St. Peter und Paul, Allschwil